Der Mars-Xylophon-Protest

Er tut es schon wieder! Der Filialleiter unplugged. Whiplash meets The Martian.

Wieder eine Herausforderung, diesmal aber von unserem guten Freund GA1_hat_ausgedient.jpg, etwas abstrakter, und unter Zeitdruck. Die Wörter: Mars, Xylophon und Protest.

NASA kleiner drei

Er ist wütend und schlägt… schlägt um sich… schlägt, um sich zu beruhigen…
Schlägt sein Xylophon
Von weitem, man fühlt es schon
wie ein wühlender Zyklon
prügelnd ohne Strom
seine Kunst ist Protest
sein Protest ist Kunst
er schlägt gar so fest
schlägt sich selbst wund
und er spielt Life On Mars
einfach weil er das mag
und schreit „Elon Musk!“
einfach weil er den hasst
und alles um sich vergisst… oder unsicher ist… oder nicht.

2 Kommentare

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Filli!! Dieses Gedicht hat mich so berührt, ich kann dass so gut verstehen mit dem schlagen unf wütend wegen kein Strom und kunst als Protest und mit dem Xylofon und so… Wie du weißt habe ich ja auch mal Xylofon gespielt als wir klein waren weist du noch? Aber was ich nicht versteh ist was heisst das mit dem Zyklom und wwr ist Elon musk? Aber das Ende iat voll schön mit der Unsicherheit. Aber der Titel ist auch kriptisch und generell ist das so voll mysteriös. Aber gefällt mir wie gesagt voll gut. Wo warst du auf dem Geburtstag von Oma Gerti? Weil ich kann mich jicht mehr wirklich erinmern was ich da gemacht hab und wo ixh war… Irgendwie war ich dann in Wuppertal, ich weis echt nicht warum. Vielleicht sehen wir uns ja an Weihnachten!
Alles liebe vom deinem verwirrten Vetter Ferdi

Mein lieber Fillialleiter, Meine liebe Rattus Rattus,

Neulich erinnerte ich bei einem Glas vorzüglichem Rosmarinbrandy mit gefrorenen Misteln jenes schicksalhaften Tages, als sich unsere Wege das erste mal zu kreuzen wagten. Es war am ersten des Januars im Jahre 1818, der gleiche Tag an dem genau hunderachtzig Longituden von meinem und somit auch eurem mir zu diesem Zeitpunkte noch unbekannten Aufenthaltsort mein erster Erfolgsroman erscheinen sollte, als zur dreizehnten Stunde des Tages meine Santa Rosmaria, die sonst mit so sicherem Schritt die Fluten durchmaß, längsachsig von einem im fälschlicherweise als profund angenommenen Grund lauernden Felsen geschnitten wurde. Infolge dessen begannen die nassen Massen in den mit Rosmarintee und Misteltabak beladenen Rumpf zu strömen und so die Degradierung meiner schönen zu einem schnödem Wrack zu bewirken.

Ein geringerer als ich hätte sich in derartig vertrackter Lage vielleicht zu Verzweiflung hinreißen lassen. Doch ich hatte den Untergang, wenn ich ihn mir auch nie in solch umfassender Wörtlichkeit vorgestellt hatte, von jeher als zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt unausweichliche Etappe meiner weltlichen Existenz, die jedoch nicht zu selten auch das Licht des Göttlichen hinter aus dunkelsten Winkeln des menschlichen Geistes entsprungen Schöpfungen erahnen konnte, geradezu erwartet. So schritt ich mit einer im wahrsten Wortessinne Seelenruhe langsam zum Bug der sich mit der Bedächtigkeit eines Schicksals, dass sich als unabwindbar versteht, wie zu einem letzten Griff in den azurenen Himmel zu einem Gebirgsarchipel über dem gurgelnden Neptunusreich erhob. Sollte ich gleich vielleicht mein Leben verlieren, aber meine Würde würde, bis ich mit meinem Ende ende, mein Treibholz werden. Im Geiste durchschritt ich noch einmal alle Schlachten mit verhassten Feinden und verlorenen Worten, alle Küsse mit schönen Frauen und stolzen Männern, alle Feste mit Freudestränen und Mahle mit tränenden Freunden, und jene Galerien, Bibliotheken und Opernhäuser in denen ich gelernt hatte Wahrheit, Wahnsinn, Wahnwitz und gewagte Erzählperspektiven zu unterscheiden.
Doch zum letzen gedachte ich jenen, die mich stets vor den Schattenmuränen bewahrten, die beim Durchwaten des steten Flusses meines Geistes jedem unsicheren Tritt harrten um mich über die dünne Klinge zwischen Kunst und Wahn springen zu lassen. Jenen, die mit mir mehr teilten als sich je mit dem Wortschatz den wir vom Grunde der Vernunft lichten, beschreiben ließe, da sich unsere Freundschaft jeglicher Ratio entzieht. Und im Auge dieses Sturmes fand ich euch.
Und Wehe allen sesselgekrümmten Meistern der Schläue, die argumentieren, diskutieren und elaborieren ich hätte euch „er“funden. Ohne Beleidigung der Allgemeinheit, darf ich diese mit sich selbst gelangweilten Gestalten, diese ertraglosen Sophisten, diese laufenden Wissenslücken daran erinnern, dass weder Newton seine Principien der Naturphilosophie, Cauchy sein Zahlen noch ein Eichhörnchen seine Nuss „er“funden hat. Alle diese fanden nur, was sich lediglich vor ihnen verbargt, nicht aber der Existenz entbehrte.
Und so stand ich über der Galleonsfigur meiner schönen Rosmaria als die Fluten über mir zusammenschlugen und verbrachte meinen lezten Moment in Dreifaltigkeit: Eine Ratte, ein Homo Sapiens, und der Rest von mir.

Meine teuersten Freunde, dass ich euch dies nun trotz meines damaligen Dahinscheidens schreiben kann, kann nur bedeuten, dass ihr mir tatet, wie ich euch tat, und mich dachtet und zwischen diesen Zeilen auflast. Auf bald, meine Helden im Kampf gegen die Langeweile. „Große Segel fahren weit, während das Schiffchen an der Küste weilt.“

In tiefster Zuneigung, euer Prof. Graf R.P. von Mistelzweyg.

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