Woop! Woop! That’s the sound of da (grammar) police!
KRS-One, „Sound of da Police“. „Return of the Boom Bap“. 1993. Klassiker. Und genauso klassisch der Flüchtigkeitsfehler, der sich in der dritten Strophe seit Generationen vor dem Gesetz rechtmäßiger Satzbildung versteckt:
My grandfather had to deal with the cops
My great-grandfather dealt with the cops
My great-grandfather had to deal with the cops
And then my great, great, great, great – when it’s gonna stop?!
KRS-One, 1993
Mein Problem ist dabei nicht, dass KRS zweimal in Folge seinen Urgroßvater nennt (die scheinbare Steigerung, die er nur durch die verlagerte Betonung erreicht, ist im Gegenteil ein absoluter Fast-Talk-Geniestreich), es ist vielmehr das Ende. Denn da müsste es – und könnte es, ohne Verluste – heißen:
When’s it gonna stop?!
So gehen Fragesätze. Allerhöchstens verliert die Zeile ein vernachlässigbar kleines bisschen an Eckig- und damit Schmissigkeit. Wenn man gaaanz genau hinhört, klingt es nämlich beinahe, als würde KRS das „s“ ein wenig breitlatschen und so als Trittbrett benutzen, um seinen Rhythmus zu halten. Das würde dann aber auch bedeuten, dass die korrekte Variante schwieriger zu rappen wäre, ergo vermutlich beeindruckender rüberkommen würde. Zumal sich meine Ohren beim Original nie sicher sind, ob es nicht eben doch ein Versehen ist. Aber all das sind marginale Unterschiede.
Manch einer mag es für kleingeistig befinden, ausgerechnet diesen Fehler anzukreiden, wo der Song doch Zeilen enthält wie „The police them have a likkle gun“ (Die Polizisten haben eine kleine Pistole), „Them check out me car for it shine like the sun“ (Sie inspizieren mein Auto, fasziniert von seiner Sauberkeit) oder „Him want a salary“ (Er will Stangengemüse). Aber das ist Slang. Slang, auf dessen Schultern die Realness des Werkes steht. Slang, den KRS-One genauso flüssig beherrscht wie den Rest seiner Sprache. Nur dieser eine kleine Fehler… woopsie.
