Avenia: Prolog

Liebe Leser,

ihr habt euch sicher schon den Kopf zermartert, womit der Filialleiter außer dem Schreiben und Dichten seine wertvolle und sicherlich knapp bemessene Freizeit verbringt. Nun, unter anderem ist er ein begnadeter – wenn auch noch relativ unerfahrener – DnD-Spieler.

DnD, für die, die es nicht wissen, steht für „Dungeons and Dragons“, und ist der Name der Mutter aller Pen & Paper- und damit, so die Hersteller, das „größte/großartigste Rollenspiel der Welt“. Pen & Paper ist ein spezielles Genre von Spiel, bei dem man, wie es der Name schon sagt, lediglich mit Zettel und Stift (und einem Haufen Würfel) bewaffnet gemeinsam in der Runde eine Geschichte zu erzählen und dabei zu erleben versucht. Im Kern geht es also darum, seine Vorstellungskraft mit der der Mitspieler zu vereinen und sich am Ergebnis zu erfreuen. Genauso richtig, aber aufregender: Es ist das nächste zu einer wilden Drachenjagd, dem Kampf gegen giftspeiende Riesenkröten oder dem spektakulären Raub eines zwergischen Diamanten, das man auf diesem Planeten erleben kann. Klar, Virtual Reality und 4D-Kino sind schon nicht schlecht, aber an die Kraft der Gedanken und die Magie des Gemeinschaftsgefühls kommt bis dato noch nichts wirklich ran. DnD schweißt zusammen, und in Gesprächen unter alten Kameraden mischen sich oft unter die realen Erinnerungen, in denen man schwelgt, Memoiren aus bitteren Fantasie-Kriegszeiten.

Doch genug der Schwärmerei. Was wäre ich doch für ein ungnädiger Blogger, wenn ich euch nur den Mund wässrig schreiben würde, anstatt euch selbst an einem solchen Erlebnis teilhaben zu lassen! Genau dies dachte ich mir, als vor einiger Zeit mein treuer Freund Bartôk Rawjinstaep ankündigte, er hätte eine neue Kampagne ersonnen, auf die er mich und den Rest der Gruppe entsenden wollte. Bartôk, müsst ihr wissen, ist selbst ein nicht ungenialer Geist, und als solcher selbstverständlich ein Freund meiner Schreibkunst. Ich wiederum bewundere die Leidenschaft und offenkundige Liebe zum Detail, mit denen er sich immerfort in neue Projekte stürzt, und die nun eben auch jener Kampagne mit dem schönen* Namen Avenia zuteilgeworden waren. Die gesamte Gruppe war gespannt und ich, die einmalige Gelegenheit bei ihrem lieblich nach Zitronengrasshampoo duftenden Schopfe packend, fasste einen Entschluss; ich würde die Episoden dieser neuen Kampagne als Grundlage für die Folgen einer furios-fantastischen Fortsetzungsgeschichte verwenden, die sich um den Charakter rankt, den ich darin spiele.

Bis auf ein paar grundlegende Informationen, die mir Bartôk als Hintergrundwissen meiner Figur mitgab, bin ich völlig ahnungslos, was passieren wird, geschweige denn, was oder wer überhaupt Avenia ist. Es ist jedenfalls nicht das Land, in dem die Geschichte spielt, denn das heißt Brevenia, und dort, in der freien Stadt Velan, am Fuße des Gebirges, das man den Grat der Welt nennt, beginnt die Geschichte von Zeddicus Zu’l Az’hor.**

Fortsetzung folgt!

*Rattus meint, dass die Formulierung „mit dem schönen Namen“ zu abgedroschen ist. Allerdings findet er scheinbar auch, dass es wichtig ist, meine schreiberische Inkompetenz dadurch zu unterstreichen, dass ich das Wort durchstreiche und den Umstand in dieser Fußnote erläutere, anstatt es einfach zu entfernen.

**Ja, beide Vornamen (samt Spitznamen übrigens) sind skrupellos aus Terry Goodkinds „Schwert der Wahrheit“-Reihe entwendet. Ich habe sie zwar nie gelesen, aber die Serienverfilmung hat mir vor langer Zeit einmal selbige vertrieben, und Bruce Spence als Zeddicus Zu’l Zorander, Zauberer der ersten Ordnung, war mir besonders sympathisch.

6 Kommentare

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*** Hier werden mir mal wieder völlig grundlos böse Absichten unterstellt. Das mit dem Durchstreichen habe ich vorgeschlagen, um nicht einseitig die ursprüngliche Formulierung zu ändern, sozusagen als mildestes Mittel. Außerdem finde ich es schön, alle Möglichkeiten der Formatierung auszuschöpfen.
Im Übrigen sind unsere Leser*innen nicht alle männlich. Beispiel: ich.

Mildestes Mittel? Schärfste Schande, bösartigste Bloßstellung!

Das mit den Leser*innen stimmt allerdings, wie wollen wir das handhaben? Ich finde diese Sternchenlösung zutiefst störend. Inkonsequenz scheint mir beinahe die eleganteste Lösung. Du selbst bist dafür das schlechteste und zugleich beste Beispiel; in deiner Biografie bist du männlich.

Bei Inkonsequenz bin ich immer dabei! Aber auch an die Sternchen gewöhnt man sich leicht. Alternativ könnte man natürlich auch das generische Femininum benutzen.
Bist du dir ganz ganz sicher mit der Biografie? 😉

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