Regen

Die Ratte wagt sich aus ihrem Bau …

Wohin ich auch blickte, es sah nach Regen aus. Die Küche sah nach Regen aus. Die kleinen Vögel vor dem Fenster sahen nach Regen aus. „Es wird bald regnen“, sagte ich zu niemand bestimmtem.
Ich sah auf die Uhr. Ich setzte mich auf einen Stuhl und tat nichts. Nach ein paar Minuten begann es zu regnen. Die Vöglein tschirpten und flogen davon. Ich sah noch einmal auf die Uhr; dann stand ich auf. Ein Teil von mir blieb in der Küche. Der andere öffnete das Fenster und stieg hinaus in den Regen. Er schloss das Fenster von außen und lief durch das leere Beet, schwere Erde an seinen Füßen, über den nassen Rasen, auf den gepflasterten Weg, der zum Gartentor führte. Er öffnete das Tor, ging hindurch und schloss es leicht hinter sich. Dann ging er er die Straße bis zu ihrem Ende, folgte der Straße, in die sie mündete, bis sie ihrerseits endete, und immer so weiter, bis er in einen anderen Stadtteil kam, in eine Vorstadt, dann nur noch von einzelnen Häusern unterbrochene, weite Ackerflächen, bis auch diese verschwunden waren. Dort erstreckte sich ein unermessliches Feld, auf dem nichts war außer einzelner Bäume und harter Erde. Es regnete immer noch. Er lief und lief, eine Unendlichkeit im Rücken, eine andere vor sich. Es gab keinen Grund, in jene Küche zurückzukehren, sich umzudrehen, oder je stehen zu bleiben.

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